Zukunftsorte sind Gemeinden oder Regionen, die die Gestaltung ihrer Zukunft aktiv in die Hand nehmen. Sie warten nicht darauf, dass etwas mit ihnen passiert, sondern sie gestalten selbst jene Veränderungsprozesse, die die Lebensqualität ihrer BürgerInnen weiter verbessern. Veränderungsprozesse brauchen engagierte Umsetzer und eine adäquate Ressourcen-Ausstattung. Sie brauchen aber meist auch eine Veränderung des Blickwinkels auf bestimmte Themen und frische Ideen . Viele Ausheimische können genau das einbringen.
Einige sind irgendwann „in die Ferne“ gezogen und später mit neuen Erfahrungen, neuen Kompetenzen und erweiterten Netzwerken an ihren Herkunftsort zurückgekehrt. Andere haben sich entschlossen wegzubleiben, fühlen sich aber weiterhin mit ihrem Herkunftsort verbunden und liefern ihm auf unterschiedlichste Weise wertvolle Impulse.
Sie allen haben (oder hatten) mehr als eine Heimat. Sie haben daher auch mehr als einen Blickwinkel auf die Themen eines Ortes: Sie kennen ihn nämlich von Innen und Außen. Sie verstehen, wie eine Gemeinde tickt, wissen aber gleichzeitig, wie es anders sein könnte, weil sie es anderswo erlebt haben. Viele Ausheimische sehen bei Veränderungsprozessen – oft im Unterschied zu jenen, die einen Ort nie verlassen haben – eher die Möglichkeiten als die Schwierigkeiten. Wenn sie selbst nichts zu einer bestimmten Entwicklung beitragen können, gibt es eventuell jemanden aus ihrem in der Ferne erweiterten Netzwerk, der dazu in der Lage ist. Ausheimische unterstützen „ihre Gemeinden“ gewissermaßen beim Blick über den Tellerrand.
Zukunftsorte versuchen daher nicht, ihre mobilen, neugierigen und lernfreudigen (sehr oft jungen) Menschen zurückzuhalten, wenn sie ihren Horizont auch durch eine Ortsveränderung erweitern wollen. Der Zugang der Zukunftsorte ist generell meistens, nicht Dinge zu verhindern (z.B. Abwanderung), sondern etwas zu ermöglichen bzw. zu fördern (z.B. Zuzug). Ihnen ist bewusst, dass es in vielen Fällen nicht gelingen wird, Ausheimische wieder für ihre Gemeinden als Bewohner zurück zu gewinnen. Sie wissen aber, dass es in jedem Fall Sinn macht, den Kontakt zu ihnen zu halten. Für Zukunftsorte gehören Ausheimische ganz selbstverständlich dazu.
Das Projekt „da&dort“ holt inspirierende Ausheimische in Form von Portraits und unterschiedlichen Veranstaltungs-Formaten vor den Vorhang. Es schärft so das Bewusstsein dafür, welche Chancen in der Einbindung von Ausheimischen in Veränderungsprozesse stecken und wie wichtig daher das Kontakthalten ist. Und es beschäftigt sich mit unterschiedlichen Formen des Kontakthaltens selbst…
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